Oder in lang: „Betreibern von Suchmaschinen haben eine Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit!“.

Dieser sicherlich richtige Satz stammt von der britischen Sozialwissenschaftlerin Elizabeth van Couvering, die jetzt ihre Dissertation an der London School of Economics fertig gestellt hat. Ihre Dissertation beschäftigte sich mit der Frage ob und warum Suchergebnisse unausgewogen sind.

Van Couvering: Suchmaschinen werden vor allem dazu genutzt, Leuten Zugang zu den Dingen zu vermitteln, die sie noch nicht kennen und über die sie noch nichts wissen. Nicht alles, was heute online verfügbar ist, wird aber von den Suchmaschinen auch sichtbar gemacht. Einige Dinge sind weniger gut sichtbar, andere gar nicht.

Das Internet und seine Inhalte werden mehr und mehr Teil unserer Kultur, und Suchmaschinen kontrollieren in zunehmenden Ausmaß den Zugang dazu. Ich denke also, dass Suchmaschinen eine gewisse Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit haben, auch wenn sie die nicht gesucht haben. Sie müssen Bürgern einen fairen Zugang zu Informationen ermöglichen und können sich nicht darauf zurückziehen, dass sie private Unternehmen sind.

Frau Van Couvering nimmt dabei besonders die ökonomischen Grundlagen der Suchmaschinen in die Kritik. So sieht sie es als erwiesen an, dass Länder mit geringerem Werbemarkt deutlich später von Suchmaschinen erfasst werden. Auch kritisiert sie die Kriterien, wonach die Suchergebnisse ermittelt werden, als sehr subjektiv. So nennt sie das Beispiel des Begriffs „Abtreibung“.

Suchalgorithmen sollten transparenter gemacht werden und das Thema der Regulation „sollte auf jeden Fall diskutiert werden“.

Das gesamte Interview mit dem ORF findet man auf: futurezone.orf